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Fell: 20 Punkte - Wichtige Nährstoffe für schönes Fell

Neben anderen Kriterien ist auch die Fellbeschaffenheit und -farbausprägung ein wesentlicher Faktor bei der Beurteilung von Rassekaninchen auf der Schau. Um die Ausprägung eines dichten, glänzenden Winterfells für die Schausaison zu fördern, ist es wichtig, die Tiere schon vor der Haarung mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen.

FELLWECHSEL
Gesunde Kaninchen wechseln ohne auffällige Probleme zweimal im Jahr ihr Fell. Im Herbst wird das leichtere Sommerfell gegen den Winterpelz getauscht. Während des Fellwechsels haaren die Kaninchen rassespezifisch unterschiedlich stark. Durch ein gelöstes Unterfell wirken einige Kaninchen in der Phase des Fellwechsels recht struppig, manchmal wird das Fell geradezu dünn. Durch den Haarwechsel treten aber bei gesunden Tieren keine kahlen Stellen auf. Kahle oder verschorfte Stellen werden in der Regel durch einen Parasiten- bzw. Pilzbefall oder auch durch eine Mangelerscheinung aufgrund einer Fehlernährung verursacht. Neben den spezifischen Nähr- und Wirkstoffen, die direkt am Aufbau von Haut und Haar beteiligt sind, ist zudem die artgerechte Ernährung des Kaninchens wichtig.

VERDAUUNGSPROBLEME VERMEIDEN
Kaninchen mit einem stabilen Verdauungssystem, haben auch weniger Probleme mit Haarballen. Haarballen entstehen, wenn beim Putzen des Fells die herausgefallenen Haare in den Magen-Darm-Trakt gelangen. Dort können sie zu gefährlichen Verstopfungen führen. Bei starken Anreicherungen von Haaren im Verdauungstrakt treten häufig sogenannte „Köttelketten“ auf. Hierbei werden die Köttel von den Haaren zusammengehalten. Für die intakten Verdauungsabläufe beim Kaninchen mit ihrem kleinen Stopfmagen und langen Darm mit funktionellem Blinddarm ist die Versorgung mit bestimmten Rohfaserfraktionen über die Nahrung entscheidend.

FELLAUSBILDUNG DURCH FÜTTERUNG UNTERSTÜTZEN
Für die Ausbildung des Fells spielen andere Nährstoffe eine wichtige Rolle. Natürlich muss das Tier zunächst allgemein ausreichend versorgt werden, damit genug Energie für die verschiedenen Stoffwechselprozesse zur Verfügung steht. Mengenmäßig der bedeutendste Nährstoff ist Eiweiß (Protein), aus dem 95 % der Haare bestehen. Ein Mangel an Protein bzw. bestimmten Eiweißbausteinen (Aminosäuren) führt zu Veränderungen an Haut und Haaren wie zum Beispiel Schuppenbildung, Verblassen der Fellfarbe, reduziertes Haarwachstum oder dünnes, stumpfes Fell. Die wichtigsten Aminosäuren sind Methionin und Cystin, die am Aufbau des Keratins, dem wichtigsten Proteinbestandteils des Haares, beteiligt sind. Bei einem Mangel an Keratin wird das Haar schnell brüchig. Die Aminosäuren Methionin/Cystin sind essentiell, d.h., sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden.

SPURENELEMENTE UND VITAMINE FÜR DAS I-TÜPFELCHEN
Eine besondere Bedeutung haben die Spurenelemente Zink, Kupfer und Selen für die Fellausbildung. Zink und Selen unterstützen das Haarwachstum, während Kupfer für die richtige Pigmentierung sorgt. Ein Mangel an Kupfer kann sich in Farbaufhellungen äußern. Neben den Spurenelementen sind auch verschiedene Vitamine für das Fellwachstum und die Fellqualität wichtig. Vitamin A dient zum Aufbau, Schutz und der Regeneration von Haut und Schleimhäuten. In Grünfuttern und Möhren ist es als Vorstufe (β-Carotin) enthalten. Vitamine des Vitamin-B-Komplexes nehmen, wie auch Kupfer, Einfluss auf die Pigmentbildung. Die ungestörte Pigmentbildung und -einlagerung in den wachsenden Haarschaft sind entscheidend für die Färbung des einzelnen Haares. Das in seiner zellschützenden Funktion bekannte Vitamin E verbessert die Struktur der Hautoberfläche und das Feuchtehaltevermögen. Vitamin K fördert die Synthese ungesättigter Fettsäuren und wird von den Kaninchen sowohl über die Nahrung als auch über den Blinddarmkot aufgenommen.

FETTSÄUREN FÜR EIN GESUNDES, GLÄNZENDES FELL
Stumpfes Fell und trockene Haut sind typisch für einen Mangel an essentiellen Fettsäuren. Insbesondere mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Omege-3- und Omega-6-Fettsäuren) sind ein wichtiger Nährstoff für gesundes und glänzendes Fell. Einst wurden sie daher auch als „Vitamin F“ bezeichnet. Sie fördern unter anderem eine gesunde Haut, die Haarneubildung und den Fellglanz. Früher hat man zur Verbesserung der Fellqualität das Futter einfach mit Salatöl angereichert.

Der positive Effekt der erhöhten Versorgung mit essentiellen Fettsäuren konnte sehr rasch am verstärkten Fellglanz gemessen werden. Jedoch besteht bei der Zufütterung von Ölen die Gefahr, das Verdauungssystem des Kaninchens erheblich zu stören. Häufig treten Durchfälle auf; auch wird die empfindliche Blinddarmflora aus dem Gleichgewicht gebracht. In der Natur nehmen Kaninchen nur Futter mit relativ geringem Fettgehalt auf, die Zufütterung von Ölen widerspricht einer artgerechten Ernährung. Die direkte Fütterung von Öl hat sich in der Praxis zudem nicht bewährt, weil durch die Anhaftungen von Öl in Trog, Stall und Fell erheblicher Reinigungsaufwand entstand.